Murmeltier

Weidmännische Ausdrücke beim Murmeltier

Das Alpenmurmeltier ist ein Nagetier aus der Familie der Hörnchen (Erdhörnchen); nahe Verwante sind Steppenmurmeltiere in Asien und Nordamerika. Das Alpenmurmeltier lebt ganzjährig in den Hochlagen der Alpen (sowie der Pyrenäen und Karpaten) oberhalb der Waldgrenze und überdauert dort den Winter als echter Winterschläfer in Erdbauen. An der oberen Waldgrenze, auf Almmatten und unter Geröll legen die Familienverbände (Sippen) ihre Baukolonien an. Vor dem Winterschlaf wird der Kessel im Bau mit dürrem Gras ausgepolstert, nach Beziehen des Winterlagers wird der Eingang von innen verschlossen. Der Winterschlaf dauert von Mitte/Ende September bis Mai. Die Tiere zehren dabei bei auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen (Atmung, Herztätigkeit) von dem im Sommer angemästeten Fett und erwachen im Frühjahr stark abgemagert. (Weitere echte Winterschläfer sind die Bilche, der Igel sowie die Fledermäuse). Im Sommer leben die Murmeltiere von Gräsern und Kräutern der Bergmatten. Tagaktiv, sind sie im offenen Gelände von weitem gut zu beobachten. Viele Volksnamen in allen Alpengegenden (Mankei, Mungg, Murmele, Murmandl) beweisen die Volkstümlichkeit. Fett („Mankeischmalz“) und Zähne galten als Heilmittel und Amulett (die Nagezähne heute noch als Jagdtrophäe). Natürliche Feinde sind vor allem Steinadler und Fuchs, auch Habicht und Marder. Bei Gefahr stossen Murmeltiere schrille Warnschreie (Preiffen) aus, worauf alle Koloniebewohner zu Bau fahren und sich später nur allmählich, vorsichtig sichern, wieder herauswagen. Bejagt werden Murmeltiere auf dem Ansitz, wobei der Jäger in Deckung sitzend oder liegend geduldig wartet, bis sich ein starker „Bär“ (Männchen) genügend weit vom Bau entfernt hat, um Nahschuss mit Schrot, meist aber auf weitere Entfernung mit der Kugel (Kopf- oder Halsschuss) erlegt zu werden.  Als „Trophäe“ gelten die starken Nagezähne, auch die Schwarte und das ganze, als Dermoplastik präpariert Tier. Das Wildbrett ist geniessbar. Das ausgelassene Fett (Mankeischmalz) ist besonders dünnflüssig und dient in der Volksmedizin als Heilmittel zum Einreiben. Paarungszeit (Bärzeit) ist im Mai: die Begattung findet noch im Winterbau statt. Nach rund fünf Wochen Tragzeit werden zwei bis sechs nackte, blinde Junge gesetzt, die erst nach 24 Tagen die Augen öffnen und zwei Monate gesäugt werden. Geschlechtsreif sind Murmeltiere erst nach drei bis vier Jahren.

Bär Männchen
Katz Weibchen
Affen Jungen
Bärzeit Paarungszeit
Gehör Ohren
Seher Augen
Nager / Grandeln Schneidezähne
Nase Nase
Brante mit Nägeln Pfote
Rute / Bürzel Schwanz
Balg / Schwartl Haut
Fett / Schmalz Haut
innehaben trächtig sein
werfen gebären
Satz Junge eines Geburtsaktes
abschwarten die Haut abziehen
aufbrechen Innereien entfernen